der weltmeisterfluch

Die deutsche Nationalmannschaft ist als Titelverteidiger bei der Fußballweltmeisterschaft ausgeschieden. Nach dem schwachen Abschneiden zeigt sich, der Weltmeisterfluch ist nur zu real. Die letzten vier Titelträger überstanden die Vorrunde beim nächsten Turnier nicht.

Die Titelverteidigung war das große Ziel, mit dem sich die Spieler von Joachim Löw auf nach Russland gemacht hatten. Keine zwei Wochen nach dem Turnierstart fährt man jedoch schon wieder nach Hause. Erstmals in der Geschichte des DFB streicht eine deutsche Mannschaft nach der Vorrunde bei einer WM die Segel. Damit reiht sie sich in eine illustre Runde ein, die in den letzten 20 Jahren zunehmend größer wird. Gibt es vielleicht wirklich einen Weltmeisterfluch? Nicht nur bei den großen Sportwetten Anbietern wie Tipico waren die Quoten auf ein Weiterkommen des (noch amtierenden) Weltmeisters hoch, ein Zeichen für das mangelnde Vertrauen in die Verteidigung des Titels.

Hier nochmal das Aus des amtierenden Weltmeisters gegen Südkorea

Wenn der Weltmeister früh nach Hause fährt

„Das passiert uns nicht“. Mit diesen Worten antworte Jogi Löw vor der Weltmeisterschaft auf die Frage, ob er Angst vor dem Weltmeisterfluch hat. Ein paar Wochen später hat es ihn dann doch erwischt. Eine Titelverteidigung bei einer Fußballweltmeisterschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als beinah unmögliches Unterfangen erwiesen. In der Geschichte des Fußballs gelang dies nur zwei Mannschaften. Sowohl Italien 1938 als auch Brasilien 1962 sind mittlerweile aber ein gutes Stück her. In den vergangenen Jahrzehnten sorgten die jeweiligen amtierenden Weltmeister eher durch schwache Abschneiden für Aufsehen. Vor allem das Überstehen der Vorrunde wird zunehmend zu einer Herkulesaufgabe für die Titelverteidiger.

Seit 2002 sind vier von fünf Titelverteidigern in der Vorrunde ausgeschieden. Bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea vor 16 Jahren blamierte sich zunächst Frankreich, in dem man ohne Tor und Sieg in einer Gruppe mit Dänemark, Senegal und Uruguay ausschied. Die Italiener machten es nach ihrem Titelgewinn 2016 bei der WM 2010 nicht viel besser. Zwar schoss man immerhin 4 Tore, zu einem Sieg reichte es aber trotzdem nicht. Und so war auch für Italien als Gruppenletzter Schluss. Zuletzt erwischte es die Spanier bei der Weltmeisterschaft 2014. Nach dem man unter anderem 1:5 gegen die Niederlande verloren hatte, fuhr man ebenfalls nach der Vorrunde wieder nach Hause.

Immerhin Viertelfinale

Die Anzeichen für einen Erfolg der deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft standen also alles andere als gut. An einem Weltmeisterfluch wollte aber trotzdem bis zum Schluss niemand glauben. Allerdings standen auch die vergangenen Titelverteidigungsmissionen der DFB-Elf nie unter einem guten Stern. 1994 gewann man unter Berti Vogts zwar immerhin die Gruppe, im Viertelfinale verlor man aber gegen Bulgarien.

Nach der Titelverteidigung 1974 überstand man beim folgenden Turnier ebenfalls die erste Gruppenphase. Allerdings war dann in der 2. Phase des Turniers Schluss. Den Titel machten Argentinien und die Niederlande unter sich aus. Am weitesten ging es für Deutschland noch 1958. Nach dem sensationellen Titelgewinn vier Jahre zuvor, erreichte die DFB-Elf noch einmal das Halbfinale. Gegen die Schweden konnte man sich aber nicht durchsetzen. Brasilien wurde Weltmeister und verteidigte seinen Titel anschließend vier Jahre später. Seitdem scheint der Weltmeisterfluch in Kraft zu sein.

Trotz allem wird der Andrang in den Tipico Läden in Leipzig und Co nun nicht geringer sein, immerhin geht es jetzt für die restlichen Teams in die heiße Phase der WM.

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