es ist ein besonderes jahr für den kleingartenverein castrop-rauxel nord: offiziell sind sie schon zum besten kleingarten westfalens gekürt worden – aber damit sind sie zugleich auch nominiert für den großen bundeswettbewerb aller kleingartenvereine deutschlands. nur alle vier jahre findet der statt – mit großer preisverleihung und gala in berlin. und natürlich wollen die castrop-rauxeler auch dort gold holen! es wird ein schwieriges jahr, eine zerreißprobe für den verein und alle seine mitglieder.
89 parzellen auf 5,3 hektar, 149 mitglieder und das mitten in einem sozialen brennpunkt – das ist die kleingartenanlage castrop-rauxel nord. an stefan bevc, gartenfachberater im verein, zieht eine grundschulklasse vorbei: in den kinderhänden kleine schippen. „die kinder sollen lernen, dass obst und gemüse nicht im supermarktregal wachsen,“ erklärt bevc. Heute bekommen sie ein eigenes Kartoffelbeet zugewiesen, um das sie sich selbst kümmern sollen. „Die Zeiten, in denen es einzig darum ging, das kleine Glück für jedermann im Schrebergarten zu ermöglichen, sind vorbei. Es geht um mehr: Ökologie, Nachhaltigkeit, soziales Miteinander. Die Kleingärten sind ein Spiegel der Gesellschaft,“ erklärt Bevc. André Suren, mit 23 Jahren jüngstes Vorstandsmitglied, träumt von einem Kleingarten 4.0 – mit freiem Internet für alle Kleingärtner. Der Vereinsvorsitzende, Hans Vondey, will eine ordentliche Anlage mit einheitlichen Zäunen. Gartenwart Günther Kusik verwirklicht sich selbst mit einem improvisierten Hochbeet. Jeder hat hier seine eigenen Träume – aber für den Wettbewerb müssen sie alle an einem Strang ziehen. Dabei haben sie gegen die Natur eh keine Chance: Wochenlange Trockenheit lässt die Blumen welken, ein eingeschleppter Schädling nagt an den Buchsbäumen – und bald wird die Kommission aus Berlin kommen, um ihren Verein unter die Lupe zu nehmen.
Ein Jahr lang begleitet der Film die Menschen in der KGV Castrop-Rauxel Nord – vom ersten Erwachen der Gärten im Frühling bis zur großen Schrebergartengala mit Preisverleihung im winterlichen Berlin. Es wird gesät, geerntet, gehofft und gebangt – und völlig unerwartet – beginnt es zwischendurch im Garten sogar zu spuken…