Viele Videospiele sind auf Wettkampf und Leistung ausgelegt. Dabei werden Spieler für besonders gute Spielerfolge mit Trophäen oder Ranglistenplätzen belohnt, manchmal kann man sogar virtuelle Goodies erhalten. Für viele Gamer ist das eine große Motivation und sie wollen um jeden Preis zu den Besten gehören. Dazu benötigt es allerdings manchmal ein bisschen Hilfe. Während sich die einen Spieler akribisch mit Lösungswegen beschäftigen und mehr über die Videospiele lernen möchten, setzen andere auf Cheats und sind bereit, auch auf nicht ganz fairen Wegen an ihr Ziel zu gelangen. Aber wie viel bringen die unterschiedlichen Game-Hacks wirklich?
Game Cheats und Codes
Die meisten Spiele verfügen über Cheats, die z. B. durch Codes oder verschiedene Tastenkürzel aktiviert werden können. Die Existenz von Cheats hat unterschiedliche Gründe. Viele davon wurden eigentlich für Game-Tester und Programmierer entwickelt, damit sie schneller an gewisse Punkte im Spiel gelangen können und somit auch schwierigere Levels oder Herausforderungen testen können. Oftmals gibt es auch einen ganzen Modus, der für Entwickler bestimmt ist. Dieser wird als Creator oder God Mode bezeichnet und kann z. B. noch in einigen Teilen von Assassins’s Creed gefunden werden. In diesem Modus wird der Spieler unverwundbar, damit der Tester nicht ständig wieder von Neuem beginnen muss, wenn er im Kampf erledigt wird.
Bei einigen Spielen wurden die Cheats vor dem Release entfernt, bei anderen blieben sie einfach im Code und Spieler konnten sie entdecken. Heute sind die meisten Hardcore-Gamer bereits ganz scharf auf die neuesten Cheats und wären regelrecht enttäuscht, wenn es keine gäbe. Daher werden die kleinen Hilfscodes oder Tastenkombinationen mittlerweile nur selten aus dem Endresultat entfernt. Mit Cheats kann ein Spiel maßgeblich verändert werden. Wer The Sims spielt, kann sich mit Cheats einfach 50.000 Simoleons auf das eigene Konto schieben, in Counter-Strike kann man mit wenigen Buchstaben alle Bots ausschalten. Über den Einsatz von Cheats wird daher hart diskutiert. Im kompetitiven Wettkampf sind sie alles andere als fair, effektiv sind sie jedoch allemal!
Strategie-Guides zum Lesen
Wer sich in einem Spiel verbessern möchte, ohne direkt zu schummeln, kann sich auch auf Strategie-Guides und Lösungsbücher verlassen. Früher wurden sie in Form von dicken Wälzern verkauft, heute findet man die Anleitungen hauptsächlich online. Die Informationen in Lösungsbüchern und Guides können stark variieren. So gibt es einige Spiele, bei denen man regelrechte Anleitungen findet, die zum Levelziel führen, andere geben viel eher Tipps und Tricks, um Endgegner zu besiegen. Interessant sind die Guides bei Spielen wie Final Fantasy X, bei denen die meisten Spieler einen Großteil der Inhalte schlicht und ergreifend verpassen würde, weil das Game so ausführlich aufgebaut wurde.
In passenden Guides finden Spieler heraus, welche Fähigkeiten der Spielcharaktere besonders wichtig sind, welche Kombinationen an Charakteren im aktiven Kampfteam empfehlenswert sind und wie man die Gegner am besten besiegt. Wer in solchen Spielen frühzeitig mit einer effektiven Strategie beginnt, erspart sich oftmals viele Stunden an mühseligen Levels. Hat man nämlich z. B. ein ineffektives Team zusammengestellt und muss dann mehrere Charaktere eintauschen, die man bisher nicht trainiert hat, müssen diese erst einmal durch unzählige kleine Kämpfe auf das Niveau der anderen Teamspieler gebracht werden. Lösungsbücher helfen außerdem dabei, versteckte Truhen zu finden, in Verließen, Höhlen und anderen Labyrinth-artigen Rätseln den richtigen Ausgang zu nehmen und vieles mehr. Wer dazu tendiert, ein Spiel zur Seite zu legen und nicht mehr weiterzuspielen, wenn er feststeckt, kann sich mit Lösungen den Spaßfaktor wieder ins Boot holen und schneller vorwärts kommen.
Let’s Play-Videos als Anleitung
Eine moderne Version der Guides sind heute Let’s Play-Videos. Dabei handelt es sich nicht um offizielle Anleitungen, sondern viel mehr um Video-Guides, die von YouTubern und Twitch-Streamern zur Verfügung gestellt werden. Bekannte YouTuber wie PewDiePie fragen dazu ihre Zuschauer, welche Spiele sie durchspielen sollen, und filmen sich und ihren Bildschirm dann dabei. Das Publikum kann damit über mehrere Stunden das gesamte Spiel miterleben und sich die lustigen Kommentare der Streamer anhören. Besonders beliebt sind die Videos bei Spielen im Genre „Interaktiver Film“, zu dem z. B. Detroit: Become Human oder Heavy Rain zählen. Da bei diesen Spielen jede Entscheidung zu einem neuen Handlungsstrang führt, werden die meisten Spieler nur einen Bruchteil aller möglichen Szenarien erleben. Wer das Spiel jedoch nicht unzählige Male durchspielen möchte, kann sich in Let’s Play-Videos alle möglichen Enden ansehen oder sich bei großen Entscheidungen schon im Vorhinein über die Auswirkungen informieren.
Spieltricks abseits der Konsole
Das Wort „Cheat“ bedeutet eigentlich soviel wie schummeln. Und so blicken viele Gamer auch auf die Verwendung von Tricks und Codes, die das Spiel verändern. Bei Spielen ein wenig zu tricksen, ist aber eigentlich nichts Neues. Schon bei Karten- und Brettspielen versuchten sich Spieler immer wieder einen Vorteil zu verschaffen und dabei die Grenzen des fairen Spiels ein wenig auszuweiten. Spielt man nicht gegen eine KI, sondern gegen seine eigenen Freunde am Wohnzimmertisch, kommt mogeln natürlich nicht so gut an.
Anders wird dies gesehen, wenn man z. B. gegen eine Spielbank antritt. Hier versuchen viele durch strategische Manöver einen Vorteil zu erlangen. Die beliebteste Variante ist dabei das Kartenzählen. In Filmen sieht man immer wieder, wie hyperintelligente Spieler einfach ins Casino gehen und durch das Zählen der Karten zu großem Reichtum gelangen. Aber ist das überhaupt möglich? Das Karten zählen beim Blackjack ist leider viel mehr Mythos als Realität. Würde der Croupier nur ein Deck verwenden und dieses mehrere Runden lang nicht mischen, wäre es natürlich möglich, mitzuzählen. Das ist allerdings so gut wie nie der Fall, außer man spielt zuhause mit unerfahrenen Freunden, die die Bank übernehmen. Bei den meisten Blackjack-Varianten werden mehrere Decks verwendet, dazu gibt es oft Mischautomaten, die nach jeder gespielten Runde aktiv werden. Dazu ist das Zählen von Karten keine genaue Wissenschaft. Man kann damit in manchen Fällen vielleicht abschätzen, ob tendenziell eine höhere oder niedrigere Karte gezogen werden wird, eine Garantie gibt es allerdings nie.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um sich die eigene Spielerfahrung zu erleichtern oder zu verbessern. Während Cheats oftmals verpönt sind, da sie den Schwierigkeitsgrad massiv verringern können, sind Strategie-Guides bei einigen Games ein guter Weg, um nichts zu verpassen. Ob man am liebsten einfach loslegt und ein Spiel ohne Anleitung erkundet oder sich etwas helfen lassen möchte, bleibt am Ende jedem Spieler selbst überlassen.