Die Spieler platzieren ihre Einsätze, dann ruft der Croupier „Rien ne va plus!” – „Nichts geht mehr!”, während die kleine Kugel im Roulette-Rad umher rollt. Dann ist kein Einsatz mehr möglich und die Spieler beobachten gespannt, auf welcher Zahl im Roulette-Rad die Kugel landet. Gewinnen will beim traditionellen Roulette-Spiel jeder, doch wie bei jedem Glücksspiel gehört auch beim Roulette eine Prise Glück dazu – oder gibt es vielleicht wirklich die perfekte Roulette Strategie, mit der man nur gewinnen kann? Wir stellen einige der beliebtesten Roulette Strategien vor.
Verdoppelungsstrategie
Eine Strategie, die besonders bei Anfängern sehr beliebt ist, ist die Martingale Strategie, auch unter der gängigeren Bezeichnung „Verdoppelungsstrategie” bekannt. setzt man auf eine 50/50 Chance, also Gerade/Ungerade oder Rot/Schwarz und verdoppelt seinen Einsatz (Progression), sobald man nach dem Setzen, zum Beispiel auf eine Farbe, verloren hat. Statt also seinen Einsatz im Verlustfall zu verringern, erhöht man diesen. Setzt man bei seinem ersten Einsatz beispielsweise 1 Euro auf Schwarz und verliert, muss man in der nächsten Runde 2 Euro auf Schwarz setzen. Gewinnt Schwarz, beginnt man wieder von vorne und setzt erneut 1 Euro auf Schwarz. Natürlich ist es statistisch möglich, dass zehn Mal hintereinander die Kugel auf einem schwarzen Feld liegen bleibt, allerdings können aus den Gewinnchancen sehr schnell Verluste werden. Denn, wenn man 6 Mal hintereinander auf Schwarz setzt und 6 Mal hintereinander verliert, hat man bereits insgesamt 63 Euro verloren. Gewinnt man anschließend in der siebten Runde, hat man zwar einen Gewinn von 64 Euro gemacht, aber in der Summe nur 1 Euro effektiv erzielt. Das Wort Martingale stammt übrigens aus dem Provinzialischen und hat seinen Ursprung in der französischen Stadt Martigues, deren Einwohner „jouga a la martegalo”, also sehr waghalsig zu spielen pflegten.
D’Alembert Strategie
Die D’Alembert Strategie funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie die Verdoppelungsstrategie, mit einem wesentlichen Unterschied: Sie basiert auf einer flacheren Progression, also einer geringeren Erhöhung seines Einsatzes und damit einer geringeren Risikoerhöhung. Man setzt so lange eine Einheit auf eine Chance seiner Wahl, bis man verliert. Gewinnt man, verringert man seinen Einsatz wieder um eine Einheit. Wenn man schlussendlich genauso viele Gewinne wie Verluste hat, macht man einen Gewinn. Der Vorteil der geringen Erhöhung des Einsatzes ist, dass die Einsätze nicht so schnell steigen und damit eine längere Verlustserie besser verkraftete werden kann. Andererseits hat die D’Alembert Strategie den Nachteil, dass man mit einem einzigen Gewinn nicht alle vorangegangenen Verluste ausgleichen kann. Benannt ist diese Strategie nach dem französischen Roulette Theoretiker Jean le Rond d’Alembert aus dem 18. Jahrhundert.
Paroli Strategie
Im Gegensatz zur Verdoppelungsstrategie, bei der der Einsatz bei einem Verlust verdoppelt wird, wird bei der sogenannten Paroli Strategie nach einem Gewinn der Einsatz verdoppelt. So sieht es augenscheinlich aus, als würde man immer nur kleine Einsätze aus der eigenen Tasche einsetzen, und anschließend mit dem Kapital der Bank spielen. Dass man der Bank „Paroli” bietet, stimmt aber nicht wirklich, denn es erwarten den Spieler viele kleine Verluste und wenig große Gewinne, die sich über die Dauer des Spiels ausgleichen. Diese „umgekehrte Martingale” Variante ist zwar wesentlich sicherer als andere Strategien, aber natürlich wie alle Strategien auch mit einem Risiko verbunden.
Fibonacci Strategie
Die Fibonacci Strategie basiert auf dem italienischen Mathematiker Leonardo Pisano Bigollo, der eine bestimmte Abfolge von Zahlen entdeckt hat, die heute nicht nur beim Roulette, sondern auch in Bereichen wie dem Grafik Design verwendet werden. Bei der Fibonacci Sequenz wird durch das Addieren der beiden letzten Ziffern jeweils die nächste Zahl definiert: 1-1-2-3-5-8-13-21-34-55 etc. Im Roulette beruht die Fibonacci Strategie auf der Addition der letzten beiden Einsätze. Der große Vorteil dieser Strategie: Selbst wenn man mehr Spiele verliert als gewinnt, kann man trotzdem noch einen Gewinn machen. Der große Nachteil: Je weiter man in der Fibonacci-Zahlensequenz vorangeht, desto höher ist der Verlust.
3 Mal in Folge Strategie
Bei der 3 Mal in Folge Strategie setzt man erst auf Rot, wenn die Kugel insgesamt 3 Mal hintereinander auf Schwarz landete. Diese Strategie ist individuell anpassbar – man kann beispielsweise bereits setzen, wenn die Kugel erst 2 Mal hintereinander auf Schwarz liegen geblieben ist oder erst setzen, nachdem die Kugel insgesamt 4 Mal auf Schwarz landete.
Erhöhung der Gewinnchancen
Man kann beim Roulette zwar seine Gewinnchancen durch bestimmte Strategien erhöhen, aber eine 100%ige Gewinnchance gibt es nicht. Denn letztendlich entscheidet der Zufall, wo die Kugel auf dem Roulette-Rad liegen bleibt. Und Zufälle lassen sich nie vorher genau vorhersagen oder gar berechnen. Selbst mit einer Fibonacci, Paroli oder Martingale nicht, Ein anderer Punkt, weshalb es keine garantierte Gewinnstrategie beim Roulette gibt, ist der Hausvorteil der Bank, denn die will natürlich an den Spielern gewinnen. Garantiert wird dies durch das grüne Null-Feld auf dem Roulette-Rad. Bleibt die Kugel dort liegen, gehen sämtliche Einsätze an die Bank (von einigen wenigen Ausnahmen im Regelwerk einmal abgesehen). Und gerade wegen dieser Null ist es auch nicht der Fall, dass man beim Roulette Spiel aufgrund des Systems von Rot/Schwarz oder Gerade/Ungerade immer eine Gewinnchance von 50/50 hat. Übrigens: Während es beim französischen Roulette (Einzel-Null-Rad) nur eine Null auf 37 Feldern gibt, verfügt das amerikanischen Roulette (Doppel-Null-Rad) mit seinen 38 Feldern über zwei Nullen und somit hat die Hausbank eine noch höhere Chance, einen Gewinn einzufahren. Wer den Hausvorteil der Bank geringhalten will, der sollte also lieber die französische Roulette-Variante spielen.